Tolkewitz

Geschichte

Tolkewitz wurde als slawisches Fischerdorf gegründet und 1349 als „Tolkenwicz“ erstmals urkundlich erwähnt. Neben der Elbfischerei lebten die Bewohner ab dem 16. Jahrhundert von der Zwirn- und Garnherstellung im Heimgewerbe. Auch Tolkewitz wurde zu Beginn des 19.Jahrhunderts von den Dresdner Bürgern als Sommerausflugsziel entdeckt, woraufhin einige Landhäuser und Gaststätten entstanden. Unter anderem der bedeutende deutsche Dichter Johann Gottfried Herder verbrachte hier eine Zeit seines Lebens. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Tolkewitz mehrmals von Dorfbränden schwer beschädigt, sodass nur noch wenige Teile des alten Dorfes erhalten geblieben sind.
Am 01. Juli 1912 wurde Tolkewitz nach Dresden eingemeindet und entwickelte sich durch den Bau von Wohnsiedlungen nach den zwei Weltkriegen zu einem schönen, attraktiven Wohnviertel Dresdens.

Besonderheiten

Zu den Besonderheiten im Stadtteil gehört der Johannisfriedhof, welcher 1881 angelegt wurde. Auf ihm fanden viele berühmte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte. Zwischen 1908 und 1911 entstand dort nach Plänen von Fritz Schumacher das Krematorium als Jugendstilbau, das dem Mausoleum des Theoderich in Ravenna nachempfunden ist. Ein anderes Merkmal, welches die Individualität des Stadtteils unterstreicht, ist sein Wasserwerk. Es wurde in den 1920er Jahren erbaut und ist heute das größte der Stadt Dresden. Es beinhaltet ein Trinkwasserschutzgebiet auf den Elbwiesen.