Wahlkreis 44 Striesen

Striesen

Geschichte

Striesen wurde als slawisches Platzdorf gegründet und 1350 erstmals urkundlich als „Stresen“ erwähnt. Striesen hatte im Laufe der Jahrhunderte mit einigen Verwüstungen durch Kriege, namentlich durch die Napoleonischen Kriege und den Zweiten Weltkrieg, sowie durch zahlreiche Überschwemmungen zu kämpfen. 1676 mussten Teile der Dorfflur an den Kurfürsten für den Bau des Großen Gartens abgetreten werden. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges behielt Striesen größtenteils sein ländliches Aussehen, obwohl bereits Mitte des 19. Jahrhunderts mittels eines Bebauungsplanes schachbrettartig Parzellen mit Mietshäusern und Villen bebaut wurden. Dies geschah jedoch in offener Bauweise. Auch durften sich Industriebetriebe nur im Süden ansiedeln, sodass Striesen ein grüner Wohnvorort wurde. Als Grenze galt hierfür die Schandauer Straße, die noch heute davon zeugt.
Eingemeindet in die Stadt Dresden wurde Striesen am 01. Juli 1892.
Durch die Luftangriffe auf Dresden gegen Ende des 2. Weltkriegs wurde Striesen stark getroffen. Der alte Dorfkern wurde fast komplett zerstört. Auch die Wohngebiete Borsberg und Schandauer Straße wurden stark verwüstet. Die imposanten Stadtvillen hingegen entkamen größtenteils dem Flameninferno. Der Wiederaufbau Borsberger Straße erfolgte 1955 mit Plattenbauten und gilt fortan als beliebte Einkaufsstraße. Bis 1970 konnte der Wiederaufbau des alten Dorfkerns mit Geschäften und Gaststätten beendet werden.

Besonderheiten

Ein unter Dresdnern bekannter Spruch lautet: „Willst du dein Leben genießen, nimm dein Bett und zieh nach Striesen.“ Dieser altbekannte Spruch fasst die Schönheit des Stadtteils und den Stolz der Bewohner gut zusammen. Die Besonderheit dieses Stadtteils kann der Besucher an den Technischen Sammlungen der Stadt Dresden sehen, die ihren Sitz im früheren Stammhaus der Ernemann-Werke an der Schandauer Straße haben. Wahrzeichen der Technischen Sammlungen ist der Ernemann-Turm, welcher 1923 erbaut wurde. Gleich nebenan befindet sich die f6 Cigarettenfabrik, welche die Dresdner Tradition der Zigarettenherstellung weiterführt. In der Welt bekannt wurde Striesen Ende des 19 Jahrhunderts durch den Gartenbau. Bis zur Verlegung der Gärtnereien um 1900 in die umliegenden Stadtteile aufgrund der fortschreitenden Bebauung siedelten sich in Striesen über 50 Kunst- und Handelsgärtnereien an. Berühmt wurde u.a. die Gärtnerei Hermann Seidels aufgrund seiner Kamelien-, Azaleen- und Rhododendronzucht. Weitere Besonderheiten im Stadtteil sind das Medienkulturzentrum, die Versöhnungskirche und das Programmkino Ost.