Trauer um Henny Brenner

Collage Brenner

Schriftstellerin und Zeitzeugin Henny Brenner verstorben

Die gebürtige Dresdnerin starb im Alter von 95 Jahren.

Im November 1924 als Tochter einer Jüdin und eines Protestanten geboren, überlebte sie als eines der wenigen Mitglieder der Jüdischen Gemeinde die Herrschaft der Nationalsozialisten. Den Deportationsbefehl erhielt die damals 20-Jährige am 13. Februar 1945. Sie entging ihm nur durch den alliierten Luftangriff und die gleichzeitige Zerstörung ihrer Heimatstadt.

Ihre bewegende Geschichte hat Henny Brenner in dem Buch "Das Lied ist aus. Ein jüdisches Schicksal in Dresden“ festgehalten. Mit Hilfe einer 2012 von mir initiierten Spendenaktion konnten davon 100 Exemplare an Dresdner Schulen verteilt werden.

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Für ihr Engagement und ihre Aufklärungsarbeit als Zeitzeugin wurde Henny Brenner 2014 der Sächsische Verdienstorden verliehen. Persönliche Dokumente wie der Deportationsbefehl sind im Rahmen der Dauerausstellung im Stadtmuseum zu sehen.

Für Henny Brenner war es eine Lebensaufgabe, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach zu halten und eine aktive Erinnerungskultur zu pflegen.

Martin Modschiedler:

"In der vergangenen Woche erreichte mich die traurige Nachricht über den Tod von Henny Brenner. Ich bin dankbar, dass ich diese beeindruckende Frau kennenlernen durfte und denke gern an die gemeinsamen Treffen und Gespräche zurück. Ihre kluge, mahnende Stimme wird fehlen."