Suizidprävention
Die Landesarbeitsgruppe Suizidprävention hat ein Verfahren zur Einschätzung von suizidgefährdeten Gefangenen erarbeitet, das die Expertenkommission ausdrücklich gelobt hat.
Wir wissen, dass die Psychologin nach allen fachlichen Gesichtspunkten eine richtige Einschätzung des Gefangenen Al Bakr getroffen hat. Die Kommission hat aber deutlich gemacht, dass die Betreuung - nicht die Kontrolle - unzureichend war.
Es gibt aber in Deutschland keine Erfahrungen, wie man mit IS-Attentätern bzw. mit Selbstmordattentätern eigentlich konkret umgeht. Das hat zu Verunsicherung bei den Bediensteten geführt. Es ist nun einmal ein sehr sensibler Vorgang, in jeder Situation die Eigen- und die Fremdgefährdung richtig abzuwägen.
Um in dieser Situation die erforderlichen Gespräche führen zu können, fehlen Dolmetscher wie auch Psychologen, die sofort und unmittelbar vor Ort zum Einsatz kommen können. Hier bedarf es weiteren Fachpersonals und geeigneter digitaler Kommunikationsmittel.
Nicht zuletzt muss auch die Überwachung der Gefangenen, gerade in solch schwierigen Situationen überdacht werden. Das Justizministerium hat bereits die Planung eines neuen Haftraumtypes erörtert.